MAagrar 2023 – Vorstellung der Lesermarktstudie

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Die große Lesermarktstudie im Auftrag der AOL gibt einen Überblick über die Medienkraft der landwirtschaftlichen Wochenblätter. Auch Punkte, wie das Informationsverhalten und die geplante Betriebsentwicklung der Teilnehmenden, wurden abgefragt. Befragt wurden über 3.000 landwirtschaftliche Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter in ganz Deutschland.

Durch gute Öffentlichkeitsarbeit das positive Image stärken

Bei der Frühjahrs-Panel-Befragung der AOL4media wollten die Organisatoren wissen, ob Krieg und Inflation – vom Corona-Trend nach mehr „regional“ und „bio“ – noch etwas übriggelassen haben. Darüber hinaus ging es um die Rolle der Landwirtschaft in der Gesellschaft. Die Umfrageergebnisse sind eher ernüchternd.

 In den Corona-Jahren haben sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher auf die heimische Landwirtschaft besonnen. Hofläden, ihre Produkte und auch Bio-Lebensmittel erlebten einen enormen Aufschwung. Die Arbeit der Bauern wurde wieder mehr wertgeschätzt, das Image der Landwirtschaft stieg. Der Krieg in der Ukraine und die damit ausgelösten weitreichenden wirtschaftlichen Folgen, haben viele dieser positiven Entwicklungen wieder zunichte gemacht. Insbesondere aufgrund der hohen Inflation wird heute wieder beim Essen gespart.Dazu wurden kürzlich Landwirte von Marktforschern befragt, wie es aktuell mit der Wertschätzung für die Landwirtschaft aussieht. Die große Mehrheit der Befragten (92 %) stimmt der Aussage zu, dass ein Großteil der Bevölkerung keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft hat. 78 % der befragten Landwirte stimmen „eher“ bis „voll und ganz“ zu, dass sich die Erwartungen der Gesellschaft an die Landwirtschaft kaum noch erfüllen lassen. Nur 18 % der befragten Landwirte sehen die Landwirtschaft von der Gesellschaft als Grundversorger wahrgenommen.

Kein hohes Ansehen in der Gesellschaft

Dementsprechend gering (15 %) ist der Anteil der befragten Landwirte, der angab, sich von einem Großteil der Bevölkerung als Landwirt wertgeschätzt zu fühlen. Auch nur relativ wenige Landwirte empfinden aktuell eine gewisse Begeisterung für die Landwirtschaft in der Gesellschaft. Nur etwas mehr als jeder zehnte Befragte (12 %) bescheinigt den Landwirten aktuell ein hohes Ansehen in der deutschen Gesellschaft. Dagegen sind 67 % der befragten Landwirte der Meinung, dass die Landwirtschaft zunehmend aus der Wahrnehmung der Verbraucher verschwindet.

Hohe Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit

Vielleicht sind die Landwirte genau deshalb so überzeugt davon (86 %), dass Öffentlichkeitsarbeit für eine bessere Wertschätzung der Landwirtschaft wichtig ist („stimme eher zu“ und „stimme voll und ganz zu“). Über ein Drittel der befragten Landwirte (38 %) hat den Eindruck, dass Öffentlichkeitsarbeit in letzter Zeit dazu beigetragen hat, das Bild der Landwirtschaft in der Bevölkerung positiv beeinflussen zu können. 41 % der Befragten nutzen Feldtafeln und Feldaktionen als Form der Öffentlichkeitsarbeit. Fast jeder vierte Befragte gab an, Social Media (26 %) oder Aktionen wie Lichterfahrten, Hofbesuche, etc. zu machen. Über ein Drittel der Befragten (38 %) gab hingegen an, selbst keine Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Social Media wird als effektivste Form der Öffentlichkeitsarbeit bewertet.

Der Preis in kaufentscheidend

Die deutliche Mehrheit der befragten Landwirte (91 %) ist der Meinung, dass ein niedriger Preis den meisten Verbrauchern beim Einkauf von Lebensmittel am wichtigsten ist und knapp jeder zehnte Landwirt (9 %) ist der Meinung, dass die regionale Herkunft den Verbrauchern am wichtigsten ist.

Die Rahmendaten des Panels: Im Zeitraum 28. Februar bis 13. März 2023 wurden 200 Landwirte bundesweit und prozentual weitgehend analog zur Agrarstruktur durch das Marktforschungsinstitut agri EXPERTS online befragt. Die Teilnehmer waren überwiegend männlich und hatten einen Altersdurchschnitt von 50 Jahren. 58 % der Befragten führen ihren Betrieb im Haupterwerb. 88 % der Betriebe der Befragten sind konventionell ausgerichtet.

Übrigens: Mit einer auf verschiedenen Elementen fußenden Marktforschung hat sich die AOL unter dem Begriff „AOL4media“ neu aufgestellt. Partner für die Marktforschungsaktivitäten sind das Marktforschungsinstitut agri EXPERTS aus München und der Agrarmarketingspezialist AgriDirect aus Viersen.

Am 25. Mai erscheinen die Ergebnisse einer großen Lesermarkt- und Reichweitenstudie zur Landwirtschaft. Hierzu wird es eine Online-Veranstaltung geben. Bei Interesse melden Sie sich gerne auf der Geschäftsstelle der AOL.

Energiekrise trifft Landwirtschaft hart

Wo Landwirte am stärksten von der Energiekrise betroffen sind und welche Chancen sie in dieser Krise sehen, das wurde in der jüngsten Panelbefragung der AOL4media untersucht.

Diese Antwort war zu erwarten: Für die Mehrheit der Befragten (89,5 %) machen sich gestiegene Energiekosten auf dem Betrieb im Bereich „Treibstoffe/Öl“ stark oder sehr stark bemerkbar. Für knapp 80 Prozent der Befragten sorgen die gestiegenen Preise bei Düngemitteln für schlechtere Wirtschaftlichkeit, gefolgt von knapp 50 Prozent, die eine starke oder sehr starke Betroffenheit bei Pflanzenschutzmitteln spüren. Schließlich gaben alle befragten Landwirte an, von der Energiekrise betroffen zu sein, über 60 Prozent stark bis sehr stark (siehe Grafik). Auf die Frage, wie die Landwirte auf diese Entwicklungen reagieren, gaben 63,5 % der befragten Landwirte an, dass sie die Bearbeitungsintensität im Ackerbau senken wollen. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52,5 %) reagiert mit „Energieeinsparungen in der Innenwirtschaft“ und 37 % der befragten Landwirte investieren in eigene Energieerzeugung.

Nur knapp ein Drittel (32 %) der Befragten sieht in der aktuellen Energiekrise eine neue Einkommenschance mit erneuerbaren Energien für Landwirte (Top-2-Box). 27,5 % der befragten Landwirte sieht hier eher keine Chance und 40,5 % haben die Mittelkategorie „Teils / Teils“ gewählt. Beachtlich ist diese Aussage vor allem vor dem Hintergrund, dass 62,5 % der Befragten bereits selbst Energie in Form von „Photovoltaik-Dachanlagen“ erzeugen. 23 Prozent erzeugen Heizenergie aus Holz und ein Viertel der Befragten (25 %) gab an, bisher (noch) keine Energie zu erzeugen. Von diesem Viertel der Befragten will mehr als die Hälfte (54 %) in eine „Photovoltaik-Dachanlagen“ investieren.

Skepsis bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen

Die Mehrheit der Befragten (78 %) stimmt der Aussage zu, dass durch die Errichtung
von Photovoltaik-Freiflächenanlagen die Pachtpreise in die Höhe getrieben werden. Fast ebenso hoch ist der Prozentsatz derer, die der Meinung sind, dass die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu einer Flächenkonkurrenz mit guten Standorten
führen wird (75,5 %). Mehr als die Hälfte der Befragten stimmten der Aussage überhaupt nicht oder eher nicht zu, dass die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen in der jetzigen Situation ein notwendiger Schritt sei. Passend dazu ist die Zustimmung zur Aussage von einem Drittel der Befragten (65,5 %), dass anstelle Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen lieber Nahrungsmittel erzeugt werden sollen. Diese Tendenz legt die Vermutung nahe, dass die Diskussion um eine gesicherte Nahrungsmittelerzeugung im eigenen Land durch die Ukrainekrise eine stärkere Bedeutung erlangt hat.

Die Rahmendaten des Panels: Im Zeitraum 9. bis 30. August 2022 wurden 200 Landwirte bundesweit und prozentual weitgehend analog zur Agrarstruktur durch das Marktforschungsinstitut agri EXPERTS online befragt. Die Teilnehmer waren überwiegend männlich und hatten einen Altersdurchschnitt von 52 Jahren. Knapp 55 Prozent der Befragten bewirtschaften ihren Betrieb im Haupterwerb bei einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 65 Hektar. Der Anteil der biologisch wirtschaftenden Betriebe in der Befragung lag bei 14 Prozent.

Hintergrund: Mit einer auf verschiedenen Elementen fußenden neuen Marktforschung hat sich die AOL unter dem Begriff „AOL4media“ neu aufgestellt. Partner für die Marktforschungsaktivitäten sind das Marktforschungsinstitut agri EXPERTS aus München und der Agrarmarketingspezialist AgriDirect aus Viersen.
Die Arbeitsgemeinschaft der organisationsgebundenen Landpresse (AOL) ist der Zusammenschluss der zehn landwirtschaftlichen Wochenblätter in Deutschland. Mit einer Gesamtauflage von rund 330.000 erreichen die Wochenblätter nahezu alle landwirtschaftlichen Unternehmerfamilien in ganz Deutschland.

Direkter Draht zum Landwirt und zur Agrarbranche

AOL baut Marktforschungsaktivitäten aus

Die Arbeitsgemeinschaft der organisationsgebundenen Landpresse (AOL) ist der Zusammenschluss der elf landwirtschaftlichen Wochenblätter in Deutschland. Mit einer Gesamtauflage von rund 330.000 erreichen die Wochenblätter nahezu alle landwirtschaftlichen Unternehmerfamilien in ganz Deutschland. Die AOL ist Ansprechplattform für überregionale Kunden und organisiert gemeinsame Marktforschung, welche jetzt neu konzipiert wurde.
Zielgruppenspezifische Kundenansprache gewinnt weiter an Bedeutung. Die klassischen Printformate, digital ergänzt und begleitet, stellen gerade in der momentanen Situation ihre Krisenfestigkeit wieder unter Beweis.
Mit einer auf vier Elementen fußenden neuen Marktforschung stellt sich die AOL in diesem Frühjahr unter dem Begriff „AOL4media“ neu auf.
Zweimal im Jahr wird es eine bundesweite Panel-Befragung geben, die zu aktuellen Themen der Landwirtschaft ein Stimmungsbild gibt. Die Ergebnisse des ersten Panels zur „Wandlungsfähigkeit und Krisenfestigkeit der Landwirtschaft“ liegen jetzt vor (siehe separate Pressemeldung).
In diesem Sommer folgt eine Leserbefragung, die es künftig alle zwei Jahre geben wird. Die Themen der Leserbefragung können regionale Komponenten enthalten und greifen ebenfalls aktuelle Branchenthemen auf.
Alle vier Jahre und erstmals in 2023 wird es eine breit aufgestellte Lesermarktstudie geben, in deren Mittelpunkt die Reichweite stehen wird. Die Marktforschung fußt auf umfangreicher Feldforschung und erlaubt durch ihre Stichprobengröße von 3.000 Interviews Aussagen auf Regional- und Objektebene.
Partner für die Marktforschungsaktivitäten sind das Marktforschungsinstitut AgriEXPERTS aus München und der Agrarmarketingspezialist AgriDirect aus Viersen.

Skepsis ist groß – Wie Landwirte ihre Branche in der neuen Bundesregierung vertreten sehen

Die neue Bundesregierung ist seit gut 100 Tagen im Amt. Dem neuen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir von Bündnis 90/Die Grünen trauen viele Landwirte nicht viel Umsetzungskraft für ihre Belange zu. In einer Panelbefragung der AOL4media wurden jetzt 200 Landwirte befragt.

In der neuen Bundesregierung stellt die Partei Bündnis 90/Die Grünen sowohl das Bundesumwelt- als auch das Landwirtschaftsministerium. Beide Ministerien haben einen erheblichen Einfluss auf die Landwirtschaft in Deutschland. Die Hälfte der 200 im Panel befragten Landwirte glaubt an ein besseres Verhältnis der beiden Ministerien. Ebenso glaubt jeder zweite, dass Beschlüsse schneller getroffen werden, da beide Ministerien von einer Partei geführt werden. Allerdings erwarten die Landwirte von diesen Beschlüssen mehrheitlich negative bis sehr negative Auswirkungen auf ihren Betrieb (73,5 Prozent).
Für die Hälfte der Befragten ist die Aktivität zwischen Bundesumweltministerium und Bundeslandwirtschaftsministerium ausgewogen, ein Drittel (31,5 Prozent) findet das Landwirtschaftsministerium hier aktiver in Bezug auf die Auswirkungen auf die Landwirtschaft.

Bewertung Minister

Der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir bekommt im Panel keine guten Ergebnisse (siehe Grafik). Fast die Hälfte der Befragten vermutet, dass Cem Özdemir die Ergebnisse der Bochert-Kommission in seiner künftigen Arbeit nicht umsetzen kann (45 Prozent). Nur elf Prozent sehen in ihm den obersten Interessenvertreter für die Landwirtschaft. Dagegen sehen ihn 46,5 Prozent als Interessenvertreter der Tier- und Umweltschützer, dem es ebenso wenig wie seinen Vorgängern gelingen wird, die Interessen von Landwirten, Tier- und Umweltschützern sowie Verbrauchern zu vereinen. Weniger als ein Drittel (26 Prozent) traut ihm zu, dass sich an der Billigpreissituation vieler Lebensmittel etwas ändern wird. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Panelbefragung ganz zu Beginn der Ukraine-Krise stattfand und hier noch keine Auswirkungen berücksichtigt sind.
Insgesamt spiegeln die Panelergebnisse wider, dass sich nach der Mehrheit der Befragten (63,5 Prozent) keine der drei in der Regierungskoalition vertretenen Parteien der Interessen der Landwirtschaft in besonderem Maße angenommen hat. 16,5 Prozent finden, dass sich die FDP am ehesten den Interessen der Landwirtschaft angenommen hat, 11,5 Prozent der Partei Bündnis 90/Die Grünen und nur drei Prozent der SPD.

Die Rahmendaten des Panels: Im Zeitraum 23. 2. bis 5.3.2022 wurden 200 Landwirte bundesweit und prozentual weitgehend analog zur Agrarstruktur durch das Marktforschungsinstitut agri EXPERTS online befragt. Die Teilnehmer waren überwiegend männlich und hatten einen Altersdurchschnitt von 50 Jahren. Knapp 60 Prozent der Befragten bewirtschaften ihren Betrieb im Haupterwerb. Der Anteil der biologisch wirtschaftenden Betriebe in der Befragung lag bei 13 Prozent.

Hintergrund: Mit einer auf verschiedenen Elementen fußenden neuen Marktforschung hat sich die AOL unter dem Begriff „AOL4media“ neu aufgestellt. Partner für die Marktforschungsaktivitäten sind das Marktforschungsinstitut agri EXPERTS aus München und der Agrarmarketingspezialist AgriDirect aus Viersen.
Die Arbeitsgemeinschaft der organisationsgebundenen Landpresse (AOL) ist der Zusammenschluss der elf landwirtschaftlichen Wochenblätter in Deutschland. Mit einer Gesamtauflage von rund 330.000 erreichen die Wochenblätter nahezu alle landwirtschaftlichen Unternehmerfamilien in ganz Deutschland.