Durch gute Öffentlichkeitsarbeit das positive Image stärken

Bei der Frühjahrs-Panel-Befragung der AOL4media wollten die Organisatoren wissen, ob Krieg und Inflation – vom Corona-Trend nach mehr „regional“ und „bio“ – noch etwas übriggelassen haben. Darüber hinaus ging es um die Rolle der Landwirtschaft in der Gesellschaft. Die Umfrageergebnisse sind eher ernüchternd.

 In den Corona-Jahren haben sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher auf die heimische Landwirtschaft besonnen. Hofläden, ihre Produkte und auch Bio-Lebensmittel erlebten einen enormen Aufschwung. Die Arbeit der Bauern wurde wieder mehr wertgeschätzt, das Image der Landwirtschaft stieg. Der Krieg in der Ukraine und die damit ausgelösten weitreichenden wirtschaftlichen Folgen, haben viele dieser positiven Entwicklungen wieder zunichte gemacht. Insbesondere aufgrund der hohen Inflation wird heute wieder beim Essen gespart.Dazu wurden kürzlich Landwirte von Marktforschern befragt, wie es aktuell mit der Wertschätzung für die Landwirtschaft aussieht. Die große Mehrheit der Befragten (92 %) stimmt der Aussage zu, dass ein Großteil der Bevölkerung keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft hat. 78 % der befragten Landwirte stimmen „eher“ bis „voll und ganz“ zu, dass sich die Erwartungen der Gesellschaft an die Landwirtschaft kaum noch erfüllen lassen. Nur 18 % der befragten Landwirte sehen die Landwirtschaft von der Gesellschaft als Grundversorger wahrgenommen.

Kein hohes Ansehen in der Gesellschaft

Dementsprechend gering (15 %) ist der Anteil der befragten Landwirte, der angab, sich von einem Großteil der Bevölkerung als Landwirt wertgeschätzt zu fühlen. Auch nur relativ wenige Landwirte empfinden aktuell eine gewisse Begeisterung für die Landwirtschaft in der Gesellschaft. Nur etwas mehr als jeder zehnte Befragte (12 %) bescheinigt den Landwirten aktuell ein hohes Ansehen in der deutschen Gesellschaft. Dagegen sind 67 % der befragten Landwirte der Meinung, dass die Landwirtschaft zunehmend aus der Wahrnehmung der Verbraucher verschwindet.

Hohe Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit

Vielleicht sind die Landwirte genau deshalb so überzeugt davon (86 %), dass Öffentlichkeitsarbeit für eine bessere Wertschätzung der Landwirtschaft wichtig ist („stimme eher zu“ und „stimme voll und ganz zu“). Über ein Drittel der befragten Landwirte (38 %) hat den Eindruck, dass Öffentlichkeitsarbeit in letzter Zeit dazu beigetragen hat, das Bild der Landwirtschaft in der Bevölkerung positiv beeinflussen zu können. 41 % der Befragten nutzen Feldtafeln und Feldaktionen als Form der Öffentlichkeitsarbeit. Fast jeder vierte Befragte gab an, Social Media (26 %) oder Aktionen wie Lichterfahrten, Hofbesuche, etc. zu machen. Über ein Drittel der Befragten (38 %) gab hingegen an, selbst keine Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Social Media wird als effektivste Form der Öffentlichkeitsarbeit bewertet.

Der Preis in kaufentscheidend

Die deutliche Mehrheit der befragten Landwirte (91 %) ist der Meinung, dass ein niedriger Preis den meisten Verbrauchern beim Einkauf von Lebensmittel am wichtigsten ist und knapp jeder zehnte Landwirt (9 %) ist der Meinung, dass die regionale Herkunft den Verbrauchern am wichtigsten ist.

Die Rahmendaten des Panels: Im Zeitraum 28. Februar bis 13. März 2023 wurden 200 Landwirte bundesweit und prozentual weitgehend analog zur Agrarstruktur durch das Marktforschungsinstitut agri EXPERTS online befragt. Die Teilnehmer waren überwiegend männlich und hatten einen Altersdurchschnitt von 50 Jahren. 58 % der Befragten führen ihren Betrieb im Haupterwerb. 88 % der Betriebe der Befragten sind konventionell ausgerichtet.

Übrigens: Mit einer auf verschiedenen Elementen fußenden Marktforschung hat sich die AOL unter dem Begriff „AOL4media“ neu aufgestellt. Partner für die Marktforschungsaktivitäten sind das Marktforschungsinstitut agri EXPERTS aus München und der Agrarmarketingspezialist AgriDirect aus Viersen.

Am 25. Mai erscheinen die Ergebnisse einer großen Lesermarkt- und Reichweitenstudie zur Landwirtschaft. Hierzu wird es eine Online-Veranstaltung geben. Bei Interesse melden Sie sich gerne auf der Geschäftsstelle der AOL.